Micha Schäfer © Henning Schacht
Julien Guillon
JULIEN GUILLON IM NOBELHART & SCHMUTZIG
Der „Vin Natur“ hat die Weinwelt aus dem Latschen gekippt. Er hat die große Vielfalt an Rebsorten und Regionen und Stilen noch erweitert. Er hat auch beim traditionell oder konventionell arbeitenden Winzer ein Bewusstsein hervorgerufen, was wir im Design oder im Handwerk wiederfinden. Die Welt dreht sich.
Billy Wagner war Anfang 2019 in Paris, wo er erstmalig im Restaurant Septime essen war. Dort sagte ihm seine Begleitung, sie hat von diesem neuen Weingut gehört. Ein Weingut aus dem Wallis. Durch Glück oder Fügung ist genau von dem Weingut ein Wein auf der Weinkarte. Von einem Winzer, den man nicht kennen kann, weil es der erste Jahrgang ist. Julien Guillon. Ein Gutedel wie keiner Zweiter.
Billy Wagner war mal Sommelier (Rutz). Trinkt jetzt einfach nur noch gerne. Hauptsächlich in seiner Freizeit. Meint sagen zu können, wenn er etwas Besonderes im Glas hat. Einen Wein, den es so noch nicht gab. Große Worte, aber irgendwie zutreffend. Auch beim zweiten Jahrgang wieder so ein paar Erlebnisse. Und das wollen wir Ihnen näherbringen. Da ist nun dieser junge Winzer der nach Rudolf Steiner ungeschönte und ungeschminkte Weine auf die Flasche zieht. (Stichwort Low Intervention) Jemand, der noch ganz am Anfang seiner Karriere steht. Jemand der so anders ist, wie man in der Schweiz nur anders und besonders sein kann. Jemand, der jetzt schon ein paar Weine produziert hat, die der Wagner so noch nicht getrunken hat. Und seien Sie versichert, da ist schon viel den Schlund hinuntergekippt worden. Uns gefällt dieser radikale Ansatz den Wein werden lassen. Somit sind wir stolz, ihn als erste hier nach Berlin, nach Deutschland zu holen. Dazu gibt es – ohne Frage – eine Speisefolge von Micha Schäfer. Essen im Nobelhart in der vielleicht spannendsten Jahreszeit. Die Keller, die Lagerhallen und Schuppen sind normalerweise schon leer. Eigentlich gibt es zu der Jahreszeit nur Kohl und Rüben. Und trotzdem schafft Micha Schäfer es, einen ganz besonderen Geschmack auf den Teller zu bringen. So werden Sie nirgends sonst essen. Weil alles Alt ist. Dadurch entsteht ein Geschmack, der Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im tiefsten Winter darstellen.
Mögen Sie keinen Naturwein, dann ist das vermutlich nicht der richtige Abend für Sie. Stehen Sie diesem aber aufgeschlossen gegenüber, dann hauen Sie die 270,00 Euro auf den Kopf. Die Plätze sind limitiert, wir raten zu baldiger Anmeldung. Bitte beachten Sie, dass der Abend in Französisch sein wird, das Gesagte wird ins Deutsche übersetzt.
Text: Billy Wagner
- Sa. 22.2.
- 10-Gang-Speisefolge mit Weinbegleitung
- Speiselokal Nobelhart & Schmutzig
- Friedrichstraße 218 | 10969 Berlin
- Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr
- 270,-
JULIEN GUILLON AT NOBELHART & SCHMUTZIG
„Vin Natur“ knocked the wine world for a loop, expanding the boundaries of the possible even for traditional and conventional winemakers. But often these wines let dogma get in the way of old-fashioned drinkability. Billy Wagner, owner at Nobelhart & Schmutzig, happened across the first vintage from a young Swiss winemaker while in Paris. Julien Guillon’s Chasselas is impossible to describe, but maybe battery acid is closest to the mark. Pure electricity. A big experience. The second vintage was just as amazing as the first. And from Switzerland no less, normally arch-conservative. Wagner was determined to get Domaine Julien Guillon for eat! berlin, accompanied by a vocally local prix fixe menu from Micha Schäfer. The evening will be in French, with a German interpreter.
- Sa. 22.2.
- 10-course meal with accompanying wines
- Speiselokal Nobelhart & Schmutzig
- Friedrichstraße 218 | 10969 Berlin
- Admission: 6:30 pm | Start: 7:00 pm
- 270,-