Kulinarischer Spaziergang durch unsere Nachbarschaft
Erinnern Sie sich noch an den Film „Herr Lehmann“? Autor Sven Regener ließ die Figur „Karl“ sagen: „Charlottenburg betrete ich nicht!“. Für die alternative Szene der 80er und 90er Jahre war der Stadtteil eine No-Go-Area. Ganz anders verhält sich das im Jahr 2025 mit der kulinarischen Szene. Auch wenn viele Food Blogger gerne nach Neukölln, Kreuzberg, Friedrichshain und andere Bezirke schauen, Charlottenburg ist kulinarisch immer noch einer DER Hotspots in Berlin. Und das liegt nicht nur am gleichnamigen chinesischen Restaurant in der Eisenzahnstraße (das wir übrigens auch ausdrücklich empfehlen).
Schlüterstraße 36 | 10629 Berlin
Beginn: 11.00 Uhr
Also halten wir den typischen roten Tourguide-Schirm in die Luft und laufen los. Halten Sie sich fest: es erwarten Sie 7 (in Worten sieben) Stationen. Was die jeweiligen Gastronominnen und Gastronomen kredenzen, steht aktuell noch nicht fest. Aber das Line-Up spricht für sich!
Wir legen los im Caféhaus SETs in der Schlüterstraße. Hier erwarten Sie auf jeden Fall ein Glas Champagner zum Start und ein Gericht aus der phantastischen Frühstückskarte des Lokals, das übrigens Tourguide und Festivalleiter Bernhard Moser zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Semra Funke betreibt.
Im Anschluss wandern wir weiter in das Restaurant 1811 von Richard Reichelt. Das Lokal steht für „Casual-Fine-Dining“ und sehr gute rustikale Gerichte.
Nächster Halt und nächster Gang: Anabela’s Kitchen von der wunderbaren Anabela Campos-Neves. Restaurantchefin Marion Stoltz entführt uns auf einen kulinarischen Kurztrip nach Portugal.
Weil ein voller Bauch ungern marschiert wechseln wir nur einmal kurz die Straßenseite und landen bei der „Kitchen Library“ von Chefin Daniela und Küchenchef Udo Knörlein. Hier wird klassisches Fine-Dining zelebriert und das auf einem unfassbar hohem Niveau.
Ihr Reiseleiter Bernhard Moser nannte die Tour intern auch schon die „Shame on you – Guide Michelin-Tour“, denn sowohl Knörlein, als auch Arne Anker, unsere nächste Station, hätten schon lange einen Stern verdient. Wir legen also an, lichten sozusagen den Anker bei Arne, in seinem Restaurant BRIKZ, ebenso einem Ort der gastronomischen Hochkultur. Im „Pauli Saal“ war er bereits mit einem Stern dekoriert, warum hier noch nicht, wir wissen es nicht. Aber wer weiß, dieser Text wird vor dem Erscheinen des Guides geschrieben.
Es gibt ja mittlerweile eine schnelle Zug-Direktverbindung von Berlin nach Paris. Unsere Direktverbindung trägt uns vom BRIKZ ins Pars mit ohne i. Hier stehen Betreiberin Kristiane Kegelmann und Küchenchef Florian Sperlhofer für die wunderbare Verbindung von einer sehr modernen Interpretation von Casual-Fine-Dining mit Kunst und einer wunderbaren Pralinen-Manufaktur.
Galen von Pergamon, ein Arzt aus der Antike, prägte den Spruch „Käse schließt den Magen“. Mumpits ist das! Nix wird geschlossen. Der Spruch gehört ins Pergamon-Binsenweisheiten-Museum. Dennoch schließen wir zwar nicht den Magen, schließen aber unsere Tour im Augusta am Savignyplatz in der Carmerstraße. Sébastien Gorius und sein Geschäftspartner Philippe Régnier betreiben hier einen wunderbaren Käse-, Wein- und Feinkosthandel.
Übrigens befindet sich die gesamte Tour im unmittelbaren Einzugsfeld des eat! berlin Büros in der Goethestraße. Beneiden Sie uns um unsere Nachbarn? Völlig zu Recht!